Otto Tschadek

österreichischer Jurist und Politiker; SPÖ; österreichischer Justizminister 1949-1952 und 1956-1960; Landeshauptmann-Stellvertreter in Niederösterreich und dortiger SPÖ-Klubobmann 1960-1969; kommissarischer Oberbürgermeister von Kiel 1945/1946

* 31. Oktober 1904 Trautmannsdorf/Niederösterreich

† 4. Februar 1969 Wien

Herkunft

Otto Tschadek, kath., war Sohn eines Lehrers, stammte aus Trautmannsdorf (Niederösterreich) und wuchs in Sarasdorf an der Leitha auf.

Ausbildung

1916 trat T. in die Militärrealschule Bruck a.d. Leitha ein, um Berufsoffizier zu werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs und dem Ende der Monarchie (1918) kam er an die Bundeserziehungsanstalt Breitensee, eine Zivilschule für ehemalige Militärschüler. Nach dem Abitur 1923 studierte er Jura in Wien und Graz. Nach dem Tod seines Vaters eröffnete ihm die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) ein Stipendium, das Oskar Helmer vermittelte, ein maßgeblicher Funktionär in Niederösterreich. T. schloss 1930 das Studium mit der Promotion zum Dr. jur. ab.

Wirken

Ab 1923 war T. in der SDAP aktiv und leitete 1927-1931 als Obmann die sozialistische Studentenvereinigung.

Eine Biographie im Österreich der 30er Jahre

Eine Biographie im Österreich der 30er JahreAb 1930 leitete T. als Gemeindeamtsleiter in Mannersdorf am Leithaberg die Verwaltung dieser Stadtgemeinde im Bezirk Bruck. Parteipolitisch stieg T. zum SDAP-Obmann des Bezirks Bruck auf. T. folgte dabei dem pragmatischen Kurs, den Helmer als Landeshauptmann-Stellvertreter in Niederösterreich ...